![]() Die legendäre „Route 66“ machte beim Abend der Blasmusik einen Abstecher in Kappelrodeck. Von der Bühne der Achertalhalle grüßte freundlich die Freiheitsstatue, die „Stars and Stripes“ funkelten in schönster Pracht und die Musiker der Trachtenkapelle saßen auf einer riesigen „Golden Gate Bridge“. Denn „The Sound of America“ war angesagt, das Orchester nahm die vielen Besucher mit auf eine Musikreise über den großen Teich und am Ende der Gala gab es keinen Zweifel, wie der oft zitierte Slogan eigentlich richtig heißen muss: „Trachtenkapelle first“ und „Make Kappel great again“. Denn was die 65 Musikerinnen und Musiker darboten, war ein Konzert vom Feinsten, bei dem alle Facetten amerikanischer Musikkultur von heißem Bigband-Sound, über zackige Märsche bis zu fetzigem Jazz, Pop und Rock präsentiert wurde und was wie die Songs von Frank Sinatra und Louis Armstrong schon lange Kultstatus hat. „Amerika war jetzt einfach dran“, meinte der „Leader“ Matthias Schmidt kurz vor der Gala, positionierte sich vor dem imposanten Orchester und machte mit einem famosen Paukenschlag nach dem anderen den „American Dream“ wahr. Dazu spannte der Reisebegleiter Dieter Engel humorvoll und versiert den weiten Bogen von den Reblagen am „Knetschwasen“ namens „Amerika“ über die Auswanderer bis zu den „Moonshiner“ (Schwarzbrenner und Alkoholschmuggler) in den 20er Jahren, unter denen sicherlich auch „Kappler“ waren, die mit ihren frisierten Schlitten der Polizei auf und davon fuhren. Die Gäste durften mit dem herrlichen Stück „New York 1929“ und vielen Klangfacetten von Ragtime bis Blues eintauchen in das „Chaos von Manhatten“ und in die wilde Zeit einer Stadt, die nie schläft und deren Spirit durch der Trachtenkapelle fantastisch zum Klingen kam. Kein Wunder, dass die Sehnsucht der „Kappler“ dorthin schon vor 150 Jahren ziemlich groß war, was in dem fein intonierten „Largo“ der Dvorak-Sinfonie „Aus der neuen Welt“ sehr niveauvoll, prägnant und mit viel Gefühl interpretiert wurde. Dazu ließ Matthias Schmidt mit „seinen“ Musikern mit „Stars and Stripes forever“ (Solisten Charlotte Wengner und Raphaela Baßler) den „Sternenbanner“ kräftig flattern und erwies den Matrosen der Atlantikflotte mit dem tollen Marsch „Guardians of Peace“, die Ehre, weil sie für Frieden sorgen und lange von ihren Familien getrennt sind. ![]() Was wäre ein Trip nach Amerika ohne Bigband-Sound, Swing und Rock, ohne Frank Sinatra und Louis „Satchmo“ Armstrong. Das alles kam nach der Pause in voller Ladung, mit einer kleinen Besetzung, mit dem großen Orchester und dem „Special Guest“ Michael Bühler aus Sasbach. Wer den Vollblutmusiker, Sänger, Entertainer und Comedian noch nicht erlebte, war bass erstaunt und die Augen wurden immer größer, als er im smarten Sound von Franz Sinatra „New York New York“ und „My Way“ performte und mit rauchiger Armstrong-Stimme „What a wonderful world“ sang. Die Halle tobte, das Orchester triumphierte am Broadway und Michael Bühler sorgte für eine brillante Sternstunde in „Kappel“. Dazu galoppierten die „Glorreichen Sieben“ und die tapferen Texaner von „Alamo“ herbei, die Musiker erweisen sich in allen Sparten als Meister ihres Fachs, und zum großen Finale krönten Hits von Michael Jackson und Bon Jovi den „Sounds of America“.
![]() Wer wie Martin Köninger und Hubert Fischer der Blasmusik 50 Jahre die Treue gehalten hat, ist ein Vorbild, ein Ausnahmemusiker und eine Stütze des Vereins. Dies alles und noch viel mehr sprach Klaus-Peter Mungenast, Präsident des Acher-Renchtal-Musikverbandes, an, als er den begeisterten Musikern die Große Goldene Ehrennadel des Bundes Deutscher Blasmusikverbände verlieh. Auch das neue Vorstands-Quartett Michael Bohnert, Markus Böhlert, Martin Seiter und Gabriel Wald gratulierten und dankten den Jubilaren, die im Verein mit viel Freude und großem Engagement die verschiedensten Aufgaben wahr nehmen. Dies hat auch Otmar Köninger getan, der „über ein halbes Leben“ lang in der Verwaltung des Vereins bis zum ersten Vorsitzenden tätig war. Für diese großartige und außergewöhnliche Leistung ehrte ihn Klaus-Peter Mungenast mit der selten verliehenen Goldenen Verdienst-Medaille des Internationalen Musikbundes CISM. Pressebericht und Fotos von Roland Spether |