Bockbierfest 2009 - Fassanstich
"Kappel ist eins schönes Fest, besonders übers Bockbierfest". Dieser Feststellung von Otmar Köninger, Vorsitzender der Trachtenkapelle, widersprach niemand auf der "Herrenmatte", auf der das Jubiläumsfest stattfand. "Drum grüßen wir Euch mit großer Freud, zum 50. Fest ihr lieben Leut", so der Vorsitzende, der in gereimter Form die Geschichte dieses Festes mit vielen Glanzlichtern aufzeigte.

Bild: Roland Spether Nach dem Konzert der "Egerländer Rebellen" und einem fröhlichen Kindernachmittag gab es am zweiten Tag etwas Abschiedsstimmung, denn Klaus-Peter Mungenast durfte letztmals vor seiner "Reise" in den Ruhestand ein Fass Freibier der Brauerei Moninger anzapfen. Gut 20 Jahre und sehr gerne nahm der Kapplerodecker Bürgermeister dieses wichtige Amtsgeschäft wahr, doch nach den spritzigen Erfahrungen kürzlich bei der Schwarzwälder Woche zitterten dem Schultes etwas die Knie. Deshalb hatte er vorsichtshalber seinen etwas längeren Anzapfschurz mit Gemeindewappen dabei, der ihm bei vielen Bockbierfesten treue Dienste leistete. So schritt er mutig an den Ort des Geschehens, visierte den Holzhammer an und hämmerte den Hahn mit jeder Menge Zapferfahrung auf dem Buckel und ohne Spritzer in das Spuntloch. Der Bürgermeister strahlte wie einst im Mai, schwenkte den Bierkrug und ließ ein fröhlichen "ozapft isch" erschallen. Somit war das Jubiläumsfest in perfekter Manier eröffnet, die Assistenten 1. Vorsitzender Otmar Köninger, Festwirt Markus Böhlert und Harald Braun (Brauerei Moninger) mussten nicht eingreifen und die Gäste kamen in den Genuss eines Freibiers.

Die Trachtenkapelle mit ihrem Vizedirigenten Hubert Bürk würzte das Ganze mit einer zünftigen Blasmusik und Klaus-Peter Mungenast würdigte den Verein für dessen 50jährige Festtradition. Denn das Bockbierfest sei das einzige Zeltfest im Ort, das mit eigens gebrautem Bockbier mitten im Sommer und einem attraktiven Programm aufwarte. Dies möge noch lange so sein, wünschte sich der Bürgermeister mit Blick auf seine Pension.

Das erste Bockbierfest fand vom 9. bis 11. September 1960 auf dem Schulhof statt und es war die Idee des damaligen Vorsitzenden Oskar Bauer, ein uriges Fest in bayrischer Manier zu veranstalten. Wenige Jahre später zog das Fest auf die legendäre Herrenmatte und es wurde zu einem Besuchermagnet, zumal Kapellen wie die Egerländer mit Ernst Mosch oder die Obergrainer in Kappelrodeck auftraten. Nahezu 20 Jahre war Gebhard Schneider Vorsitzender in denen er das Bockbierfest in Kappelrodeck zu einer festen Größe in der Region machte.

Roland Spether